Rethinking time and shared spaces through performative practices
Lässt sich Gemeinschaft neu denken durch die Auflösung des linearen Konzepts von Zeit?
Poetische Kunstkritik Berlin
Lässt sich Gemeinschaft neu denken durch die Auflösung des linearen Konzepts von Zeit?
Relaxed Performances stellen eine notwendige Möglichkeit dar, die Diversität und kognitive Vielfalt unter den Zuschauer*innen performativer Künste zu vergrößern.
Zum Ende der Performance bleibt der Darsteller, der sich eingangs als Schriftsteller Thomas Melle vorgestellt hat, einfach in seinem Sessel hocken, ein Bein leger überschlagen. Unter verhaltenem Applaus sperren zwei Theatertechniker*innen das kärgliche Bühnenbild ab, mit edlem, rot schimmernden Gurt. Das zieht an.
Zu Beginn hängt das Tuch als monochrome Fläche dort, wo normalerweise ein Bühnenvorhang Bühne und Zuschauer*innenraum teilt. Tänzer*innen laufen auf und stellen sich in einer Reihe mit dem Rücken eng an das hermetische Textil. Die vollkommen glatte, fahle Fläche erinnert erst an eine Wand aus…
Im (Tempelhofer) Wald wachsen unterschiedliche Leben, die sich gegenseitig unterstützen und ergänzen. Im Wald sieht man die Wurzeln nicht, die die Bäume zusammen verbinden. Man kann sie sich aber immer einbilden.
In allen Live-Aufführungen wird zwischen den Performern auf der Bühne und dem Publikum vermittelt. Diese zwei Kommunikationsebenen müssen immer entstehen, weil sie die Einmaligkeit einer Aufführung garantieren. Das Besondere an Jérôme Bels Inszenierung “Isadora Duncan” ist, dass sie nicht Isadora Duncans Tänze als Objekt des…
Zwei Körper bewegen sich langsam und andächtig, sie bewegen sich zueinander und wieder voneinander weg. Jede Bewegung ist fluide. Die Momente der Monumentalität, wenn der Atem fast stockt und die Spannung am größten ist, entfliehen durch ihre Auflösung.
Neben den assoziativen Bezügen zum Weltraum, zur Gravitation oder Transhumanität, erinnern mich die glucksenden, dumpfen und technoiden Geräusche an eine außerirdische Unterwasserwelt.
Im Publikum etwas Lachen und Lächeln. Humor? Hindernis? Langeweile? Es ist fast wie Situationskomik. Angesichts der Konzentration des Künstlers, der nicht schwächt, werden wir schwächer. Wir lassen uns von unseren Emotionen überwältigen.